Seizan Yanagida zur Erinnerung |
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Sitzend von links: William Powell, Carl Bielefeldt, Yanagida-sensei, Bernard Faure; stehend von links: Richard Lynn, Robert Gimello, Philip Yampolsky, Peter Gregory, Mrs. Yanagida Shizue, Urs App, Robert Buswell, Griffith Foulk, John McRae. Dank an Prof. Urs App für die Überlassung dieses Fotos! Seizan Yanagida (聖山 柳田, 19.12.1922 - 08.11.2006) war einer der bedeutendsten Buddhologen Japans des 20. Jahrhunderts. Er wurde in einem kleinen Bergtempel der Rinzai-Zen-Schule im Dorf Inae in der Nähe von Kyōto (Japan) geboren. Sein Hauptarbeitsgebiet war die wissenschaftliche Erforschung des chinesischen Chan. Ab 1960 lehrte er als Professor im Institut für Buddhismus-Studien der Hanazono-Universität in Kyōto und nach seiner Emeritierung 1986 baute er in Kyōto das IRIZ (International Research Institute for Zen Buddhism) auf, das auch für zahlreiche westliche Buddhologen ein bedeutendes Institut für Forschungsaufenthalte wurde. Im Laufe seines Lebens hat Prof. Yanagida 50 Bücher und hunderte Fachartikel veröffentlicht - siehe hierzu die ausgewählte Bibliographie von Prof. Bernard Faure: Bernard Faure: Bibliographie sélective de Yanagida Seizan. Einen hervorragenden Übersichtsartikel über Prof. Yanagidas umfangreiches Werk hat der amerikanische Sinologe und Chan-Forscher Prof. John McRae publiziert: John McRae: Yanagida Seizan's Landmark Works on Chinese Ch'an. Der Schweizer Buddhologe und Philosoph Prof. Urs App arbeitete viele Jahre lang als Assistent, persönlicher Übersetzer und stellvertretender Direktor des IRIZ für Prof. Yanagida. Zwei sehr eindrückliche und sehr persönliche Vorträge, die Prof. Yanagida anläßlich seiner USA-Vortragsreise 1989 im SFZC (San Francisco Zen Center) gehalten hat, hat Prof. App freundlicherweise ins Englische übersetzt und der Verfasser dieser Zeilen mit der Erlaubnis von Prof. App ins Deutsche übertragen:
Sehr schön und berührend ist der Erinnerungsband, den Prof. Urs App und zahlreiche westliche und japanische Buddhologen nach dem Tod von Yanagida-sensei zusammengestellt haben: Urs App, et al., Volume in Commemoration of Prof. Yanagida Seizan, Kyōto: Zenbunka Kenkyusho, 2008. Institute of Zen Studies Kyōto. bzw. auf Deutsch: Urs App et al.: Zum Gedenken an Prof. Yanagida Seizan Diese persönlichen Erinnerungen zeigen Yanagida-sensei nicht nur als den hervorragenden und großen Wissenschaftler, sondern auch als einen außergewöhnlichen Menschen, gastfreundlich, sensibel, wach, an allen Fragen interessiert, undogmatisch, sehr freiheitsliebend - und im Herzen ein großer Freund des Zen-Mönchs und Zen-Dichters Ryōkan. Eines von Yanagidas Lieblingsgedichten von Ryōkan war: Mein Leben mag traurig erscheinen, Aber auf der Reise durch diese Welt Habe ich mich dem Himmel anvertraut. In meinem Rucksack drei Pfund Reis; Beim Herd ein Bündel Feuerholz. Wenn jemand nach den Kennzeichen von Erleuchtung oder Illusion fragt, Ich kann es nicht sagen - Wohlstand und Ehre sind bloß Staub. Wie der Abendregen fällt, sitze ich in meiner Einsiedelei Und strecke beide Füße aus als Antwort. Eine Schale, ein Gewand, Zen-Gedichte von Ryōkan, S.29. Werner Kristkeitz Verlag, Leimen, 1999. Diese Foto zeigt Yanagida-sensei im Jahr 2003. Dank an Prof. Urs App für die Überlassung dieses Fotos! M.B. Schiekel, Ulm, April 2015. |
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