Gedichte vom Weg
Wie der Regen fällt
in der Nacht
tausend Stanzen singend
von Form und Leere
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Nichts ist mir zu klein und ich lieb es trotzdem
und mal es auf Goldgrund und groß,
und halte es hoch und ich weiß nicht wem
löst es die Seele los ...
Rainer Maria Rilke, Stundenbuch
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28. Juli 1973
Hängen die Tropfen
schwer an dem Blatte
hüllen die Dünste
ein jede Farbe
frösteln die Rosen
schaudert auch mir.
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30. September 1973
Sigmaringen
Farben des Trostes
Im Dunkel des Dämmerns
Erhellen den Weg
Vermöchte die Seele
Zu folgen in Liebe
Zu spiegeln auf Dauer
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Rebbe Reb Sussja pflegte jeden Morgen beim Aufstehen,
ehe er ein Wort zu Gott oder den Menschen sprach, auszurufen:
"Ganz Israel einen guten
Morgen !"
Tagsüber schrieb er alles, was er tat, auf einen Zettel, am Abend vor
dem Schlafengehen holte er ihn hervor, las und weinte so lange, bis die Schrift
von den Tränen vertilgt war.
Aus: Die Erzählungen der Chassidim
von Martin Buber (1878-1965)
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Februar 1974
Selten ein Mensch
an blätterlosem Baum
allein mit dem Wintersturm
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März 1975
Gefroren noch der Teich
Wie groß muß ihre Sehnsucht sein
Daß sie schon blühen -
Die Kätzchen
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März 1975
Gefroren liegt der Teich
Seltene Sonnenstrahlen
Finden mich und malen
Bilder meinen Schalen
Oh Herr, wie bin ich reich.
Seh schon eine Blüte
Künden Deine Güte
Aber sie verfrühte
Sich und wird nun müde
Des Wartens.
Laß sie nicht sterben
Die Welt wird zerscherben
An der Kälte sogleich.
Brich unser Eis,
wie das vom Teich.
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Dezember 1975
Schwanberg
Zukunft ist wie Vergangenheit
ununterbrochene Kette tiefes Leid.
Ob der, von dem die Sage geht
mich meint in meiner Einsamkeit
oder ob sein Name nur steht
um zu sagen
du mußt mehr Liebe wagen.
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28. März 1976
Ob ich es bin
an der Wand die Maske ?
Oder ob mein Sinn
längst verblaßte
wund
von Worten die er haßte
und
blieb nur die Maske.
So bau ich dorthin
umgeben mit einer Mauer
einsamer Trauer
eben neues
schillerndes und scheues
Gebäude
der Freude.
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28. April 1976
Requiem
1936
Kleines Mädchen
was schreist du und schlägst du
wie sie den Bruder erstechen
dir die Hände zerbrechen
1938
Kleines Mädchen
was schreist du
wie sie den Vater holen
und über dir johlen
1940
Kleines Mädchen
was weinst du so stumm
wie sie den Mann dir nehmen
du ertrinkst in den Tränen
1942 Auschwitz-Birkenau
Kleines Mädchen
wo bist du hingekommen
daß sie dir selbst
dein Weinen genommen
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Mai, November 1976
Ich zerrinne mir im Traum
Am seltenen Ufer
Murmeln mir Wellen
Nichts weiter
Denn Liebe und Tränen
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Ostern 1977
Liebste,
Das Lied meiner Liebe
wie ein Flügelpaar Deiner Träume
soll es dein Herz
über die Grenzen der Angst
tragen.
Das Lied meiner Liebe
wie die Sterne deiner Augen
soll es deinen Blick
bis zum Innersten der Dinge
führen.
Das Lied meiner Liebe
soll in deinem Herzen sprechen
wenn meine Stimme je und je
und einmal für immer
verstummt.
Rabindranath Tagore (Thakur, 1861-1941, Indien)
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Juli 1977
Regenschnüre verschleiern
mir oft
Fenster und Träume -
ein vom Blatt fallender Tropfen
mein Leben -
und doch
in der Flucht des Falles
ein Funkeln
Spiegeln von Liebe
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3. Januar 1978
Ruheloser Mond
zwischen Zimmergrün
und Weihnachtsstern
vor dem Fenster bitter kalt
ruhelos der Mond ?
vor welchem Fenster ?
Und doch trägt mich
manchmal
eine Wolke von Sandel
dem Jeta-Hain entgegen.
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1978
Flüchtender Hauch
Das Haar im Gesicht
verschwunden die Spiegelungen der Bäume
so sitze ich und sehe nicht
die Schatten ihrer Räume
in der Glätte meines Sees bricht
später Sonne letzte Träume ...
ein Wind das fahle Licht
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7. Juli 1979
Wenn dann der Tod
an meinem Lager steht und droht :
´Falte die Hände,
Deine Tage
gering und fremde,
taumeln zum Ende.´
Laß mich nicht klagen
nicht brechen im Leid
laß mich leise singend sagen :
ich habe in der Liebe gelebt
und nicht in der Zeit.
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3. Juni 1980
Unbeweglich in der Bläue
schwirrender Turm
Frühsommermücken
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7. Dezember 1980
Weiße
Winterabendkälte
vereist den Bart
in den Augen
untergegangener Sonne
Orange
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9. März 1981
Amsterdam
Mandelblütenzweig
von Vincent
Abgerissen
in fremdem Glas
blühend
Wurzeln treiben -
so lieben können
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1. Mai 1981
Krankenhausgraugrün
Der Kastanien Kronen
wiegen gegen das Grau
eines verregneten Tages
ob wohl
graugrünes Leben
mein Fenster
je offener fand
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1. November 1981
Des Sommers Wochen standen still
es stieg der Bäume Blut
jetzt fühlst du, daß es fallen will
in den der Alles tut.
Du glaubtest schon erkannt die Kraft
als du die Frucht erfaßt
jetzt wird sie wieder rätselhaft
und du bist wieder Gast.
Rainer Maria Rilke, Stundenbuch
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Februar 1983
Wie sie entstehen und vergehen
der Morgensonne Goldpunkte
in des Fensters Eisblumen
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7. Mai 1983
Im lichten Grün
der Birke
meinen Ärmel näßt
der sanfte Regen
da ist
wieder
ein Jahr vergangen
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vor Pfingsten 1983
Wie verschiedenartig
sie doch sind
miteinander
auf dem Weg
der Rote Mond und
die Weisse Wolke
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Sommer 1983
Milchigweich der Mond
In meinem Gehen
verströmt er sich
wohl
der Flieder
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23. August 1983
21. April 1990
Oh Bhagawan
This very night
the moonlight soft
comes in
faraway there grumbles thunder
and death is touching
the wings of my heart
sadness comes
like a midnightflower.
This very night
the moonlight soft
comes in
faraway there grumbles thunder
and out of this midnightflower
deep thankfulness arises
drifting Your way
of the White Clouds.
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29. Dezember 1985
Marburg
To the Venerable
Chögyam
Trungpa
Sitting like a rock
in running water
the sound of a
falling raindrop
AH
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12. Februar 1986
Dies zu teilen
Buchten voll Tränen
Berge voller Licht
auf unserem Weg
giebt es mehr ?
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17./18. Dezember 1986
An den Kiefernadeln
die Regentropfen
erstarren im Dezemberwind.
Leicht ziehen die Wolken
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3. September 1987
Kaum
daß ein Hauch
die Blätter rührt
da er in ihren Zweigen
erblüht
und sie wieder verläßt
der Mond
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19. August 1988
Am frühen Sommerabend
ist der Körper schwach geworden
zwischen den sanften Wolken
der zunehmende Mond
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24. September 1988
Ruhig , Oh
und ohne Ziel
ziehen Septemberwolken
im Vollmondlicht
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Oh Karmapa,
der Du die drei Zeiten kennst
und Herr über sie bist
Wenn sich der Sohn an die Handlungen
Des Vaters erinnert,
Erwacht er aus einem Traum
Zu Freude und Leerheit :
Wie herrlich,
Sich am Fest von Mahamudra zu erfreuen.
Möge dieses Lied
vom gleichen Geschmack aller Dinge
der dreifachen Welt Befreiung bringen.
Chögyam Trungpa,
Spiel der Illusion
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März 1990
In der Stunde
der wahren Empfindung
ausgesetzt am Abgrund des Ich
wie hoffnungslos ist Samsara
wie wundervoll das Erwachen
von Mitgefühl
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28. April 1990
Gedicht ....
ein Träumen und Lauschen
in Sinn und Klang
unendlicher Wandlung
flüchtiges Spiegeln
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4. Oktober 1990
To The Venerable
Thich Nhat Hanh
Rain is falling
And leaves let go
My eyes fill with tears
Remembering
the kindness of the master
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20. Oktober 1990
Nun beginn' ich
den ersten Schritt
auf dem Weg
Chan-Meister Zide Huihui (自得慧暉, 1090-1159, China)
(jap., Shitoku Eki)
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April 1991
Der Wolken Grau
verhängt den Himmel
Und Schneesweiß verhüllt
Erde und Mandelblüte.
Auch die schmerzenden Glieder
am Morgen
Weichen nicht ab
vom großen Weg.
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Retreat, 1. Juni 1991,
Aryatara-Institut.
Für Fred von Allmen
Im Kommen
still und bescheiden.
Im Dasein
Erde und Himmel aufdeckend.
Im Gehen
müde, doch ohne Bedauern.
Wie nennt man dies?
Du da, sprich!
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8./15. Juni 1991
Für den Ehrwürdigen
Chime Rinpoche
Schaue ich den Zustand meines Geistes
bin ich zutiefst beschämt.
Schaue ich die Essenz meines Geistes
entsteht mühelos dieser Gesang.
Von Angst und Lebensgier getrieben
verirrt im Dschungel des Ich
erschöpft durch Klammern an äußeren Formen
mißverstehe ich völlig das Wesen von Meditation.
In dieser Not
aus tiefstem Herzen
rufe ich zum Wurzel-Lama
der Quelle alles Guten:
Gib Deinen Segen
so daß Achtsamkeit natürlich entsteht;
Gib Deinen Segen
so daß Einsicht spontan erblüht;
Gib Deinen Segen
so daß Mitgefühl sich ungehindert entfaltet.
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16. Juni 1991
Einander lieben
aneinander leiden,
zweie unentwirrbar
in eins verschlungen.
Wie ist das zu lösen?
"Die Tür ist rund
und offen"
spricht Kabir.
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25./26. August 1991
Barbara zum Geburtstag
Viele Tage
miteinander geteilt
manchmal unter der Last
müde geworden.
Viele Tage
miteinander geteilt
manchmal in der Leichtigkeit
froh geworden.
Wieder ist ein Jahr vorüber.
Der Abendwind geht mild
und die Sonne verschwimmt
in einer Wolkenbank.
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3. November 1991
Barbara zum Sannyas-Geburtstag
Zurückdenkend
erinnere ich der Zeit,
da ich alles aufgab,
um meinem Meister nahe zu sein,
wie leicht schien das Leben ...
doch Fehler und Schmerzen
wirbelten auf im raschen Strom
wer könnte dies alles verstehen?
Wäre da nicht der Ruf des Kuckuck
wie könnte ich das Lächeln erwidern.
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16. Dezember 1991
Herzensantwort
Träumen und Sinnen
Lauschen, Verrinnen
ungeschlagener Harfe
einziger Klang
Kabir spricht:
Hör mir zu, meine Freundin -
mein GELIEBTER
ist in ihm.
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22. Dezember 1991
Gieb Dein Herz hin
Achte auf den Klang
Beschäme nicht
Der Patriarchen Vertrauen
In Dich
Laß ohne Bedauern los.
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3. April 1992,
13. April 1999
Im Gedenken an Ryōkan (良寛, 1758–1831, Japan)
Unzähliger Butterblumen, Veilchen
sanfte Augen
begleiten meinen Weg -
welche Freude
duftend rein
dies dem Buddha darzubringen
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18. Oktober 1992
Mahaparinirvana Sutra
Auf dem Weg
unzählige bunte Blätter
rezitieren das große Sutra
der Verwandlung.
Der Regen macht mir kalt
und die Schmerzen nehmen zu
doch darin ist kein Zweierlei
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18. November 1992
Ich lege meine Harfe
auf den runden Tisch
Still sitze ich
nur die Gefühle kommen und gehen
Warum bemühen
zu spielen
Ein Windhauch wird kommen
über die Saiten zu streichen
Po Chu-I (白居易, 772–846, China),
zitiert nach: Kerry Heubeck,
Where Feasts Come Rarely, A Viet Nam Album.
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Taoistische Träumerei
Leben und Tod rasen
Wie des Webers Schiffchen
Ein Bergvogel ruft
Die Bedeutung ist klar.
Weiße Wolken kommen und gehen
Der blaue Himmel bleibt gleich
Von einem langen Traum erwachend
Blicke ich auf die rotbraunen Herbstfelder
Was hat mein Herz betrübt?
Ich erinnere mich nicht mehr.
Lama Surya Das,
Herbst 1985
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01. März 1993
Für Shunryū Suzuki (俊隆鈴木, 1904-1971)
Heute abend
wieder einmal
in Deinem Buch
gelesen
und in Deinem Gesicht -
beschämt fühle ich mich
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Retreat, 14. Mai 1993,
Mahamudra-Zentrum.
Allein sitze ich
auf diesem Waldberg,
hinterm Haus hunderte
violetter Rhododendron-Blüten
unaufhörlich
fällt jetzt der Regen,
für wen?
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Retreat, 20. Mai 1993,
Mahamudra-Zentrum.
Gleißendes Licht
im Fliegengitter am Fenster,
langsam
wie der Sonnenfleck am Boden
wandern Traurigkeit und Offenheit
in dieser Nachmittag-Sitzperiode.
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22. April 1994
Am Morgen
große Freude,
am Abend
großer Streit,
in der Nacht
sitzt dieser alte Narr,
lauscht dem Regen
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17. Juli 1994
Hilflos getrieben von Gewohnheit
und neurotischen Gedanken
wühlst du den Ozean des Leidens auf.
Ruhe deinen erschöpften Geist aus
finde Immer Schon Vorhandenen Frieden
in Gelassen Großem Gewahrsein.
frei nach Nyoshul Khenpo
Rinpoche,
Rest in Natural Great
Peace.
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28. April 1996
Gerade zurück vom Klo,
Und erschöpft vom Durchfall -
In der dunkel-drohenden Gewitterwand
Vor dem Fenster
Blüht der alte Kirschbaum.
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2. September 1996
Anutpattika-Dharma-Kshanti
oder
Die Geduld zu
Diesem
E Ma Ho !
Dieser Kummer in meinem Geist -
DIES ist nicht wirklich verschieden
von meines Lamas strahlendem Gesicht.
Diese Aversion in meiner Stimme -
DIES ist nicht wirklich verschieden
von meines Lamas tiefstem Schweigen.
Diese Schwäche in meinem kranken Körper -
DIES ist nicht wirklich verschieden
von meines Lamas mitfühlendem Herzen.
Diesen Körper,
Diese Empfindung,
Diesen Geisteszustand,
Dieses Geistesobjekt:
Geduldig berühren
- immer wieder nur DIES -
Tief verbeuge ich mich
Vor dem letztendlichen Lama
der Achtsamkeit.
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26. August 1997
Tage so grau, so grau,
vorübergegangen ...
Tage so bunt, so bunt,
vorübergegangen ...
Heute ist es sehr heiß;
Wie gut ist doch
der kühlende sanfte Wind
des Mitgefühls.
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4. April 1998
Lang, kalt und einsam
War dieser Winter,
Doch seit einigen Tagen
Gehen wir den Großen Weg
Wieder gemeinsam,
Blaßgelbe Zitronenfalter,
Dunkelgelber Huflattich
Und die unzähligen
Weißen Anemonen
im lichten Wald ...
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3./4. Juni 1998
Zug-Katastrophe bei Eschede
An dem Tag
An dem so viele Menschen
Qualvoll sterben,
Blüht verschwenderisch
Duftend der Holunder.
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6. Juni 1998
Die ersten Kirschen
Im alten Kirschbaum -
Welch ein Fest
Für die Stare.
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25. Juni 1998
Abschied
Ein offenes Herz
Ein leichter Wind
in den Blättern
Ein blauer Himmel
grenzenlos
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5. Juli 1998
Tausend Bilder
Tausend Töne
Tausend Gerüche
Tausend Geschmäcker
Tausend Berührungen
Tausend Gedanken
Verlangen, Verlangen -
Abneigung, Abneigung -
So entsteht magisch die Welt.
Ich Mir Mein Mich:
So entsteht magisch im Geist
das Leiden.
Still und ruhig verweilend:
So entsteht natürlich im Herzen
der Frieden.
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22./24. April 1999
Tumor-Diagnose
Antwort
Ein alter Kirschbaum blüht
Eine dunkle Wolke kommt herein
Die weißen Blätter
Läßt der Wind schneien -
hierhin - dorthin.
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8. Februar 2000
Nach der Fiebernacht
ein leichter Wind
in den Zweigen des Haselstrauches
je und je ein Lichtstrahl
wer fragt nach Anderem?
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20. Februar 2000
Worte in den Wind gesprochen,
Doch keiner der hört,
Die treibenden Schneeflocken geben Antwort.
Dieser dumme alte Mann hier,
Lächelt sich selber zu
Und hält ein kleines Nickerchen.
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28. Mai 2001
Out beyond ideas
of wrong and right doing
there is a field.
I´ll meet you there.
Jelaluddin Rumi / Coleman Barks
meeting Rumi
in the dark of this night
let compassion shine
we will meet in its light
in the blue heart shrine
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30. Mai 2001
Schau direkt vor dich.
Was ist da?
Wenn du es siehst,
wie es ist,
wirst du nie fehlgehen.
Abschiedsgedicht von Bassui Tokushō (抜隊得勝),
1387, Japan.
(siehe Y. Hoffmann - Jap. Sterbegedichte).
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07./19. Juni 2002
Für Beate
Unter grauem Himmel
wogt ein leichter Wind
Baumesgrün
Jenseits
von Hoffnung und Furcht
SOHEIT
Wie dankbar
sie einander erkennen
zwei gütige Herzen
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Sit quietly for a moment
Sitze für einen Moment still,
und du erkennst,
wie du herumgerannt bist.
Lerne deinen Mund geschlossen zu halten,
und du erkennst,
wie du zuviel geredet hast.
Vermeide dich mit zuvielen Dingen zu beschäftigen,
und du erkennst,
wie du deine Zeit mit unnötigen Dingen verschwendet hast.
Schließe deine Tür,
und du erkennst,
wie du dich mit zuvielen Leuten eingelassen hast.
Habe wenig Wünsche,
und du erkennst,
warum du so viele Probleme gehabt hast.
Sei menschlich,
und du erkennst,
wie du anderen gegenüber zu kritisch gewesen bist.
Sei bescheiden,
und du kannst alles vollbringen.
Chén Jìrú (陳繼儒, Ch'en Chi-ju, 1558-1639, China)
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21. Dezember 2002
Winternacht
Sitzen
in der langen Winternacht.
Langsam
geht die Zeit dahin.
Müdigkeit,
Rückenschmerzen,
Einsamkeit
verschmelzen
mit dem gleichförmigen Klang
des endlosen Regens ...
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12. Februar 2004
Für Sigrid
Schnell wie Winterwolken
im Sturm
ziehen unsere Lebenstage
dahin
Zurückgekehrt zur Quelle
ausatmend
ein Lächeln
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29. Februar 2004
Ein Spatzentschilpen
Ein Rolladengeräusch
Stille
einsam
Ein kalter Wintermorgen
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21. Februar 2005
Schnee, Schnee
unten im Tal
bellt ein Hund
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23. Februar 2005
Über den Schneedächern
im Winternebel
schwimmt blaßorangen
eine Sonnenscheibe
und verschwindet
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25. März 2005
Karfreitagmorgen
das helle Zwitschern
der Amseln
das lange lustvolle Stöhnen
einer Frau
der tiefe Klang
meiner Gebetsrezitationen
fließen ungehindert ineinander
in einem Moment des Friedens
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11./12. Juni 2005
Nach der Fiebernacht
endlich
die Dämmerung
irgendwann später
Beate
mit einem Griesbrei
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Retreat, 13. Juli 2005
Kagyu Benchen Ling
Hinter dem Schmerz
die Verletzung - dahinter
die Frustration - dahinter
die Trauer - dahinter
die Einsamkeit - dahinter
der unbegrenzte Himmel
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Retreat, 14. Juli 2005
Kagyu Benchen Ling
Heraus aus der Meditation
Heraus aus der dunkel kalten Gompa
Hinein in die Julihitze
Hinein in den grenzenlosen blauen Himmel
Da
Ein Pärchen weißer Falter
Im Liebestanz
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03. November 2005
Kein Weg mehr
nur Blätter, Blätter, ...
müde Schritte
am Jahresende
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16. November 2005
Abschiedsworte von Buddhadasa
und eine Antwort
"Sechzig Jahre habe ich nun
Flöte gespielt
für die Wasserbüffel."
Ein einziger Moment
frei
vom störrischen
Wasserbüffel-Ich
und im Waldkloster
des Herzens
erklingt Buddhadasas
Einer Flötenton
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28. Dezember 2005
Schneezeit
zwischen den Jahren
Der Schnee fällt
in die Abenddämmerung
verhüllt alle Formen
und alles Weh
in der Großen Stille
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11. Oktober 2006
Thich Nhat Hanh
zum 80. Geburtstag
Langsam wandert
der Morgensonne Licht
über die weiße Wand
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22. Februar 2007
Bäume und Blumen
spiegeln sich
in der Stille des Geistes
als Bäume und Blumen
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2. März 2007
Am Freitagmorgen
Kernspin vom Kopf
drei Läsionen
zwei kleine, eine größere.
'MS ist besser als Metastasen',
meint der Radiologe,
und die Assistentin meint
'schönes Wochenende'.
Auf dem Rückweg zum Auto
Gehmeditation
'Ein-Aus Ein-Aus ...'
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06. Mai 2007
Für Willi
Den Lehrer im Herzen
das Herz im allumfassenden Raum
so vollendet sich Meditation
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18. September 2007
Du siehst, aber verstehst Du
Wo sie hingehen
Die fallenden Blätter?
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15. November 2007
Verbeugung vor Tōyō Eichō (東陽英朝, 1429-1504, Japan),
dem Verfasser des Zenrin Kushū (禅林句集)
Winter im Zenwald
Ruhig sitze ich
schaue
der Winter kommt
und der Schnee
fällt von allein
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30. November 2007
Ein neuer Krankheitsmorgen
unter einem dunklen Winterhimmel
am Fenster vorbei
fliegen einige Krähen.
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25. Dezember 2007
Weihnachtstag
Für die Bäume im Reif
und den Krähenschwarm
ist heute einfach
ein kalter Wintermorgen.
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11. Mai 2008
Im Gewitterwind
schneit es
Kirschblüten
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Dezember 2008
Grauer Kaminrauch
steigt in einen grauen Himmel
Auf dem Schneedach
eine Krähe
Ein kranker Mann
lächelt sich selber zu
Dies ist alles
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3. Februar 2009
Kalt und dunkel
so viele Tage
heute glitzert die Sonne
im Fluß
und die Möven
in ihren ausgeflippten
Flugkunststückchen
schreien und schreien
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Februar 2009
Leuchtend gelb
ist er erblüht
mitten im Winter
der Forsythienzweig
in der blauen Vase
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21. März 2009
wehende Blütenblätter
nein - Schneeflocken
Frühlingsbeginn
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23. Juni 2009
In einem leichten Wind
wiegen sich friedensreich
Grün Grün und Regentag
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19. Juli 2009
Retreat
Ein stiller Sommertag
langsam tropft die Infusion
und der Blick wandert
durch das Fenster
zum lichten Ahorngrün
vor den dunklen Kiefern
und zurück
zum Herzmonitor
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26. Juli 2009
Morgenmeditation
Der Ruf eines Käuzchens
das Geräusch der ersten Straßenbahn
der Stundenschlag der Münsterglocke
verklingen in der Leere
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10. Mai 2010
Regen im Mai
Alles wird grün
Ein Hundertwassertag
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Ende November 2010
Im fahlen Novemberlicht
in der Mitte des braunen Flusses
treibt eine weiße Möve
einsam dahin
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Februar 2013
Krise
Er schreit und schreit
mitten in der Nacht
mein Mitpatient
Frieden
Gleichmäßig tropft die Infusion
gleichmäßig zeichnet der Monitor das EKG
gleichmäßig dicht fällt der Schnee
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25. April 2013
Nach einem langen, dunklen Winter
jetzt unter strahlend blauem Himmel
Kirschblüten, Mandelblüten
spielende Kinder
dankbare alte Menschen
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28. Februar 2015
der letzte Februartag
er bleibt dunkel und kalt
erst Schnee, dann Regen
ein kahler Strauch übervoll
mit blitzenden Regentropfen
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25. September 2015
Straßenbahnfahrt
unter dunklen Wolken
plötzlich ein Sonnenstrahl
im Gesicht
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03. Mai 2019
Kalter Maitag
ein kalter Tag im Mai,
mit einem Schneeschauer?
Nein - ein Wirbel
von Kirschblütenblättern
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11. Dezember 2019
immer wieder der Mond
Am Abend auf dem WEG
zur Meditation
mitten durch das Chaos
der Vorweihnachtszeit
Jenseits und still
der volle Mond
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11. Februar 2021
Gestern der Tanz der Schneeflocken
heute Sonnenschein und klirrende Kälte
wie schnell ziehen unsere Tage dahin
wie flüchtig sind doch alle Erscheinungen
bewußt atmend kehre ich zurück -
wohin?
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März 2021
Pandemie
Auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt
lautstark schimpfen sie
über alle Schutzmaßnahmen
zwei ältere Männer vor ihrem SUV -
schweigend antwortet
der Rauch des Krematoriums.
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26. Januar 2022
Winterabend
Ein Winterabend im Januar
dunkel und kalt
mitten in der Pandemie -
mit einem großen Gekrächze
kehren sie zurück,
viele hundert Saatkrähen
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26. November 2022
Ein Novemberabend
im Rollstuhl im Park
Regen tropft in große Pfützen
gefallenes Laub zerfällt
einige Rosenblüten harren noch aus
Dōgens Gedicht kommt in den Sinn ...
Unser Leben:
am Schnabel eines Wasservogels
ein Tropfen
in dem sich
das Mondlicht spiegelt.
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11. November 2024
Ein grauer Novembermorgen,
dunkle Tage in der Politik,
heute kommt die Sonne
allein aus dem Herzen.
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beyond all time
when I am happy
may my loving kindness
flow to others
may love fill the skies
when I am unhappy
may the sorrow
of all beings be mine
may the ocean of suffering run dry
Chime Rinpoche
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775, China
"Der Buddha hat eine klare Lehre hinterlassen.
Übt euch in ihr.
Dann bleibt ihr von Verwirrung frei.
Was brauche ich da noch zu sagen?"
Die letzten Worte von Chan-Meister Nanyang Huizhong (南陽慧忠, ca. 675-775,
China), auch genannt der 'Landesmeister Zhong' (忠国师, Zhong Guoshi),
ein Schüler des 6. Chan-Dharmavorfahren Huineng (惠能, ca. 638–713, China),
nach 85 Jahren des Lernens, Lebens und Lehrens im Chan.
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偌 麼
ruò mó [pinyin] = jomo [wg] = jamo [jap]
So ist es!
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Tathatâ
Rose,
oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein
unter soviel Lidern
auf dem einsamen Hügel mit der Kirche,
in Raron über dem heißen Rhonetal, bei
verdorrtem Gras, Eidechse und Rosen-
strauch, da steht Rilkes Grabstein,
mit diesen Herzens-Worten ... für Dich
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