Ein Weg durch Leben und Tod
Kleine buddhistische Reflektion über
Krankheit, Karma
und die Überwindung des Leidens
Inhaltsverzeichnis
-
Einführung
-
Ein kleines Erlebnis
-
Leiden
-
Begegnung mit dem Leiden
-
Unausweichlichkeit von Krankheit, Alter und
Tod
-
Die fünf Gewißheiten
-
Alle Krankheiten 'Karma'-bedingt?
-
Ist alles 'Karma'?
-
Krankheitsursachen und 'Karma' im
Milindapanha
-
Und die 'Wiedergeburt'?
-
Die Lehre vom 'Nicht-Selbst'
(anattâ)
-
Leerheit & Bedingtheit aus
naturwissenschaftlicher Sicht
-
Die Überwindung des Leidens
-
Schlußwort
-
Literatur
Das Leiden aller fühlenden Wesen ist unermeßlich, weit und tief
wie ein grenzenloser Ozean. Alle Wesen versuchen Leid zu vermeiden und
Glück zu erlangen und doch setzen Vergänglichkeit und Bedingtheit
diesen Versuchen immer wieder enge Grenzen. Vielleicht ist die Existenz des
Leidens und der Versuch, darüber irgendeine Art von Kontrolle zu erlangen,
tatsächlich der tiefere Grund für die Entstehung der menschlichen
Religionen - mit Sicherheit kann das aber für den Buddhismus behauptet
werden. Häufig hat der Buddha seine Lehre in dem Satz zusammengefaßt:
«Ich lehre nur eines - die Wahrheit vom Leiden
und von der Überwindung des Leidens.» (Majjhima-Nikâya 22).
Die westliche Zivilisation neigt gegenwärtig unter dem Einfluß
des 'american dream' dazu, den Aspekt des Leidens in vielfältiger
Weise zu verdrängen - mit häufig fatalen Folgen, wie uns die
psychoanalytische Forschung klar vor Augen führt. Diese Verdrängung
bedient sich vielerlei verschiedener Mechanismen, darunter auch jenes des
'Machbarkeits-Wahns'.
Auch in Europa tauchen in den letzten Jahren mehr und mehr therapeutische
und spirituelle Ansätze auf, die eine mögliche Kontrolle über
das Leben postulieren, eine menschliche individualistische Omnipotenz im
Sinne von: «Du erschaffst Dir Deine Realität selbst - vollständig
und allumfassend.» Zur Begründung wird dabei gelegentlich auch
auf das buddhistische Verständnis von Ursache und Wirkung
('kamma' oder 'karma') verwiesen.
Der Autor dieses kleinen Essays hält nun diese hier zitierte omnipotente
Realitäts-Sicht für grundlegend falsch und für die Ursache
vielfältigen zusätzlichen Leidens. Ebenso hält er in diesem
Zusammenhang auch die Berufung auf das buddhistische Konzept von
'kamma' für unzutreffend, wie die folgenden Zitate, vorwiegend
aus den frühesten buddhistischen Schriften (Pâli-Kanon), zeigen
sollen.
Natürlich werden durch die Zurückweisung einer bestimmten
Realitäts-Sicht keineswegs die tiefgründigen philosophischen und
erkenntnistheoretischen Fragen beantwortet, was denn nun
'Realität' tatsächlich sei - dennoch mag es eine große
Hilfe und Befreiung sein zu wissen, was sicher nicht 'Realität'
ist.
Unlängst wurde ich zusätzlich zu zwei schon länger bestehenden
und mühsamen chronischen Erkrankungen auch von einer Tumorerkrankung
betroffen und habe eine Operation und eine Strahlentherapie in einer
Münchner Universitätsklinik absolviert.
Kurze Zeit darauf sah ich mich in Gesprächen mit mehreren Menschen mit der
in New-Age Kreisen weit verbreiteten Haltung konfrontiert, die da behauptet:
«Du erschaffst Dir Deine Realität selbst, auch Deine Krankheiten.
Ausschließlich Du selbst bist dafür verantwortlich, denn nur Du selbst
triffst Deine Wahl. Du könntest Dir ebensogut Gesundheit wählen, denn
Deinem Geist ist alles möglich.»
Aber auch bei manchen buddhistischen Lehrern bin ich gelegentlich schon einer
verwandten Sichtweise begegnet: «Alles was Dir geschieht, ist Dein
persönliches Karma, d.h. ist ausschließlich von Dir verursacht».
Nun wird ja niemand bestreiten wollen, daß ein Raucher mit seinem
individuellen Handeln tatsächlich die Wahrscheinlichkeit für eine
Erkrankung an Bronchialkrebs und anderen Krankheiten massiv erhöht,
oder daß regelmäßiger Alkoholkonsum zu gravierenden
Zerstörungen von Magen, Leber, Gehirn und Familien führt, aber
die Aussage «Du erschaffst Dir Deine Realität selbst» wird
ja von den hier angesprochenen BefürworterInnen tatsächlich im
Sinne einer «individuellen Kausalität» mit «allumfassender
Gültigkeit» verstanden.
Nichts kann vielleicht besser den
totalitären Anspruch eines solchen 'absoluten
Karma-Verständnisses' aufhellen, als die tatsächlich zuweilen
geäußerte 'logische Folgerung': «Die in Auschwitz
und anderswo umgebrachten Menschen sind ja selbst für ihr Schicksal
verantwortlich, haben sich diesen Lebensweg selbst gewählt.»
Ich persönlich empfinde solche Aussagen als verletzend und zutiefst
unwissend und kann nur Mitgefühl empfinden für jene Menschen, die
gegenüber dem Leiden ihrer Mitwelt so offensichtlich ihr Herz
verschließen.
Eine ausführliche Auseinandersetzung mit diesen New-Age Vorstellungen
vom Standpunkt der transpersonalen Psychologie aus findet sich in dem berührenden
und überaus lesenswerten Buch von Ken Wilber, Mut und Gnade, Goldmann
(insb. das Kapitel New Age). In diesem Buch, das inzwischen zur Standard-Lektüre
der Hospiz-Bewegung gehört, beschreiben Ken Wilber und seine Frau Treya
die gemeinsamen Jahre ihres Lebens mit Treyas Erkrankung an Brustkrebs und
ihre Erfahrungen mit allen Aspekten einer Krebserkrankung.
Es sind die große Offenheit und Menschlichkeit (und auch der buddhistische
Hintergrund von Ken Wilber), die in der Beschreibung der schönen, wie
der schwierigsten Erfahrungen im Umgang mit Ärzten, Kliniken, Verwandten,
Freunden, Therapien, Meditations-Methoden, etc., dieses Buch für Betroffene
und (noch) nicht Betroffene so hilfreich werden lassen.
Ich möchte hier also zunächst der folgenden Frage nachgehen: ist
es zutreffend, so wie dies gelegentlich in Gesprächen und Publikationen
geschieht, sich bei Sätzen wie «Du erschaffst Dir Deine Realität
selbst» auf die Lehren des Buddha über 'bedingtes Entstehen'
und 'Karma' (Pâli: 'kamma') zu berufen?
Ich denke, die folgende kleine Exegese wird zeigen können, daß:
1. Buddha Krankheiten und andere Leiden als untrennbar mit dem Leben
verknüpft ansah,
2. Buddhas Verständnis von 'Karma' kein absolut gesetztes,
simples Konzept darstellte, sondern statt dessen differenzierte und komplexe
Einsichten aufweist.
Jede buddhistische Reflektion zu Gesundheit und Krankheit wird wohl mit der
ersten der Vier Edlen Wahrheiten des Buddha beginnen - der Wahrheit vom Leiden.
Das Pâli-Wort 'dukkha' hat viele Bedeutungen:
Leiden, Leidunterworfensein, Unzulänglichkeit, Elend, Übel.
Buddha war aufgrund seiner eigenen Erfahrungen zu der Einsicht gelangt, daß
der erste Schritt auf dem Weg hin zu jenem wahren Glück tiefen inneren
Friedens zunächst in einer klaren Diagnose unseres jetzigen unfriedlichen
Zustandes bestehen muß. So steht also am Anfang eines buddhistischen
Weges immer die Wahrnehmung des Leidens, das Ende der Verdrängung von
Leiden, das Anerkennen von Leiden (siehe dazu etwa den schönen Text
der bekannten Vipassana-Lehrerin Sharon Salzberg auf:
http://www.mb-schiekel.de/salzber1.htm).
Vielleicht sollte man aber nicht vergessen, hier zu erwähnen, daß
Buddha nicht bei der Beschreibung menschlichen Leidens stehenblieb, sondern
in der zweiten, dritten und vierten der Vier Edlen Wahrheiten die Fragen
nach den Ursachen des Leidens, der Überwindung des Leidens und dem zur
Überwindung des Leidens führenden Weg behandelt.
Buddha wurde schon als junger Mann duch die Begegnung mit dem Leiden von
Krankheit, Alter und Tod zutiefst getroffen - tatsächlich war dies sein
eigentliches existentielles Problem, weshalb er Familie, Reichtum und Macht
aufgab, um als Bettelmönch in der Einsamkeit der indischen Urwälder
einen Weg zur Überwindung des Leidens zu finden.
<Zitat: Dîgha-Nikâya 14 - Offenbarung>
Da bestieg denn, ihr Mönche, Vipassi der Prinz einen prächtigen
Wagen und fuhr, gefolgt von manchen anderen, in die Gegend hinaus, nach einem
Garten hin. Da sah, ihr Mönche, Vipassi der Prinz, auf seiner Fahrt
nach dem Garten hin, einen siechen Mann, leidend, schwer bresthaft, mit Kot
und Harn beschmutzt daliegen, von anderen gehoben, von anderen bedient. Als
er ihn gesehn, wandte er sich an den Wagenlenker:
'Was hat nur, bester Wagenlenker, dieser Mann getan? Seine Augen sind
doch nicht wie bei anderen, seine Stimme ist doch nicht wie bei
anderen!'
'Das ist, Hoheit, ein Kranker, wie man sagt.'
'Was ist das nur, bester Wagenlenker, ein Kranker, wie man
sagt?'
'Das ist, Hoheit, ein Kranker, wie man sagt: o daß er doch von
diesem Siechtum genesen könnte!'
'Wie aber, bester Wagenlenker: bin auch ich der Krankheit unterworfen,
kann der Krankheit nicht entgehn?'
'Auch du, Hoheit, und wir alle sind der Krankheit unterworfen, können
der Krankheit nicht entgehn.'
'Wohlan denn, bester Wagenlenker, es ist genug für heute mit der
Gartenfahrt, und laß' uns gleich zum Schlosse
zurückkehren.'
'Sehr wohl, Hoheit', sagte da, ihr Mönche, gehorsam der
Wagenlenker zu Vipassi dem Prinzen. Und er fuhr nun gleich nach dem Schlosse
zurück. Da hat denn, ihr Mönche, Vipassi der Prinz, im Schlosse
zurückgezogen, schmerzlich betroffen darüber gebrütet: 'O
Schande sag' ich da über die Geburt, da ja doch am Gebornen das
Alter zum Vorschein kommen muß, die Krankheit zum Vorschein kommen
muß'.
</Zitat>
<Zitat: Anguttara-Nikâya III.39a - Dreierlei Rausch>
Sorgenlos lebte ich, ihr Mönche, höchst sorgenlos, äußerst
sorgenlos. In der Wohnung meines Vaters hatte man für mich Lotusteiche
anlegen lassen; an einer Stelle blühten blaue Lotusblumen, an einer
Stelle weiße, an einer Stelle rote; und dies bloß um meinetwillen.
Nicht benutzte ich andere Salben, als solche aus Benares. Aus Benaresstoff
war mein Turban, aus Benaresstoff meine Jacke, aus Benaresstoff mein Untergewand,
aus Benaresstoff mein Überwurf. Tag und Nacht wurde ein weißer
Schirm über mich gehalten, damit ich nicht durch Kälte, Hitze,
Staub, Grashalme oder Tau belästigt werde. Drei Paläste besaß
ich, einen für den Winter, einen für den Sommer und einen für
die Regenzeit. Im Regenzeit-Palaste war ich während der vier Monate
ausschließlich von weiblichen Musikanten umgeben, und nicht verließ
ich während dieser Zeit den Palast. Während in den Häusern
anderer den Dienern und Knechten ein Gericht aus Bruchreis gereicht wird
und als zweites eine saure Reissuppe, so wurde im Hause meines Vaters den
Knechten und Dienern ein aus gutem Kochreis und Fleisch bestehendes Gericht
verabreicht.
In solchem Wohlleben, ihr Mönche, und in solch äußerster
Sorgenlosigkeit kam mir der Gedanke:
'Wahrlich, der unkundige Weltling, selber dem Alter unterworfen, ohne
dem Alter entrinnen zu können, ist bedrückt, entsetzt und ekelt
sich, wenn er einen Gealterten sieht; sich selber aber läßt er
dabei außer acht. Doch auch ich bin ja dem Alter unterworfen, kann
dem Altern nicht entgehen. Würde ich nun, der ich dem Alter unterworfen
bin, dem Altern nicht entgehen kann, beim Anblick eines Gealterten bedrückt
sein, mich entsetzen und ekeln, so wäre das nicht recht von mir.'
Indem ich, ihr Mönche, so dachte, schwand mir jeglicher Jugendrausch.
'Wahrlich, der unkundige Weltling, selber der Krankheit unterworfen, ohne
der Krankheit entgehen zu können, ist bedrückt, entsetzt und ekelt
sich, wenn er einen Erkrankten sieht; sich selber aber läßt er
dabei außer acht. Doch auch ich bin ja der Krankheit unterworfen, kann
der Krankheit nicht entgehen. Würde ich nun, der ich der Krankheit
unterworfen bin, der Krankheit nicht entgehen kann, beim Anblick eines Erkrankten
bedrückt sein, mich entsetzen und ekeln, so wäre das nicht recht
von mir.' Indem ich so dachte, schwand mir jeglicher Gesundheitsrausch.
'Wahrlich, der unkundige Weltling, selber dem Tode unterworfen, ohne dem Tode
entgehen zu können, ist bedrückt, entsetzt und ekelt sich, wenn
er einen Gestorbenen sieht; sich selber aber läßt er dabei außer
acht. Doch auch ich bin ja dem Tode unterworfen, kann dem Tode nicht entgehen.
Würde ich nun, der ich dem Tode unterworfen bin, dem Tode nicht entgehen
kann, beim Anblick eines Gestorbenen bedrückt sein, mich entsetzen und
ekeln, so wäre das nicht recht von mir.' Indem ich, ihr Mönche,
so dachte, schwand mir jeglicher Lebensrausch.
</Zitat>
Daher rezitieren viele buddhistische Mönche, Nonnen, Yogis und Yoginis
täglich die fünf Gewißheiten (hier in der Formulierung des Ehrw. Thich
Nhat Hanh, Der Klang des Bodhibaums, Theseus.
Siehe auch Anguttara-Nikâya V.57:
Fünf Betrachtungen für jedermann.
- Es ist der natürliche Verlauf, daß ich alt werde.
Es gibt keinen Weg, dem Altern zu entgehen.
- Es ist der natürliche Verlauf, daß ich Krankheiten bekommen werde.
Es gibt keinen Weg, dem Krankwerden zu entgehen.
- Es ist der natürliche Verlauf, daß ich sterben werde.
Es gibt keinen Weg, dem Tod zu entgehen.
- Es ist der natürliche Verlauf, daß alles woran ich hänge,
und alle, die mir lieb sind, sich verändern.
Es gibt keinen Weg, dem Getrenntwerden von ihnen zu entgehen.
- Meine Taten sind mein einzig wirkliches Erbe.
Den Folgen meiner Taten kann ich nicht entgehen.
Meine Taten sind der Boden, auf dem ich stehe.
Nun könnte man vielleicht auf den Gedanken kommen, da der Buddha ja
das Konzept von 'Karma' (von bedingtem Entstehen) vertritt, daß
eben alle Krankheiten durch 'früheres Karma', evtl. in vergangenen
Leben, bedingt sind. Dies sah der Buddha jedoch nicht so, wie seine folgende
Aufzählung zeigt - von 49 hier genannten Krankheiten gilt ihm nur eine
als von 'früherem Karma' bedingt.
<Zitat: Anguttara-Nikâya X.60 - Die Heilung des
Girimânanda>
Was aber, Ânanda, ist die Betrachtung des Elends? Da begibt sich der
Mönch in den Wald, an den Fuß eines Baumes oder in eine einsame
Behausung und erwägt bei sich also: 'Wahrlich, voller Leiden ist
dieser Körper, voller Elend. Es entstehen in diesem Körper mannigfache
Leiden, als wie Erkrankungen von Auge, Ohr, Nase, Zunge, Leib, Kopf, Ohrmuschel,
Mund und Zähnen, Husten, Engbrüstigkeit, Schnupfen, Entzündung,
Fieber, Magenschmerzen, Ohnmacht, Durchfall, Gliederreißen, Ruhr, Aussatz,
Beulen, Ausschlag, Schwindsucht, Fallsucht, Zitteroch, Jucken, Grind,
Krätze, Räude, Erkrankungen des Blutes und der Galle, Zuckerkrankheit,
Lähmung, Blattern, Fistel, durch Galle, Schleim und Gase oder deren
Zusammenwirken hervorgerufene Krankheiten, durch Temperaturwechsel,
unregelmäßige Lebensweise und Unfall bedingte Krankheiten, durch
früheres Kamma verschuldete Krankheiten, sowie Kälte, Hitze, Hunger,
Durst, Kot und Urin.' So weilt er bei diesem Körper in Betrachtung
des Elends. Das, Ânanda, ist die Betrachtung des Elends.
</Zitat>
Der Buddha vertritt in seiner Philosophie einen 'psychologischen
Realismus'. Die Welt besteht für ihn aus Form & Name
('rûpa & nâma'). Die äußeren Dinge
('rûpa'), etwa der Körper als physischer Leib (Knochen,
Muskeln, Fleisch, Haut) sind aufgebaut aus den vier Elementen (Erde, Wasser,
Feuer, Luft) und real existent. Sie werden jedoch vom Menschen psychologisch
wahrgenommen, mehr oder minder willkürlich klassifiziert und benannt
('nâma'). Buddha legt das Hauptgewicht seiner Analyse auf
die inneren Vorgänge ('nâma'), d.h. er untergliedert
die Wahrnehmung weiter und entwickelt eine Wahrnehmungstheorie. In gleicher
Weise unterscheidet er zwischen einer äußeren 'natürlichen
Bedingtheit' (das Kathavatthu nennt z.B. die Erde) und einer inneren
'moralischen Bedingtheit' (gleich 'Karma'), siehe
Anguttara-Nikâya VI,63:
"Den Willen, ihr Mönche, nenne ich das kamma."
Daher ist für den Buddha, im Gegensatz etwa zur indischen Religion der
Jainas:
- nicht jegliches Tun (mit Körper, Rede, Geist) karmisch wirksam,
- nicht alles, was uns widerfährt, karmische Frucht.
Auf die innere 'moralische Bedingtheit' (gleich 'Karma')
aber können wir, so sagt der Buddha, geeignet einwirken, um für
uns gleicherweise wie für andere Wesen Leiden zu vermeiden, zu vermindern
und zu überwinden. All unser Denken, Fühlen, Reden und Handeln
hinterläßt ja Spuren in unserem Geist, diese Spuren verfestigen
sich zu Gewohnheiten und starren Konditionierungen, und diese wiederum
beeinflussen in einer Rückkopplung unseren aktuellen Wahrnehmungsprozess
und unser Erleben. Wenn wir heilsame Samen in unserem Geist säen, dann
werden wir auch heilsame Früchte ernten - und umgekehrt.
<Zitat: Dhammapada 183>
Höre auf Böses zu tun,
Wende dich dem Guten zu,
Läutere Herz und Geist:
Dies ist die Lehre des Buddha.
</Zitat>
Das Milindapanha ist etwa um die Zeitenwende im Nordwesten Indiens entstanden
und gilt als das bedeutendste nichtkanonische Werk des Theravada- Buddhismus
(Nyanatiloka, Nyanaponika: Milindapanha, 1985).
<Zitat: Milindapanha, S.153 ff, 4.1.15 - Krankheitsursachen>
"Hatte wohl, ehrwürdiger Nâgasena, der Vollendete schon alles
Böse in sich getilgt, als er die Allweisheit erlangte oder war noch
ein Rest des Bösen in ihm?"
"Alles Böse, o König, war bereits in dem Erhabenen getilgt, als
er die Allweisheit erlangte, und nichts mehr Böses war in ihm
zurückgeblieben."
"Wieso denn, o Herr? Sind denn nicht dem Vollendeten ehemals körperliche
Schmerzgefühle aufgestiegen?"
"Gewiß, o König. Zum Beispiel wurde ihm einmal zu Râjagaha
von einem Felssplitter der Fuß aufgerissen; ein anderes Mal hatte er
Ruhr; und es war damals, als er Verstopfung hatte, daß ihm Jîvaka
ein Abführmittel bereitete; und einmal, als er Blähungen hatte,
besorgte ihm sein Aufwärter, ein Ordensälterer, heißes Wasser."
"Falls der Vollendete bei Erlangung der Allweisheit bereits alles Böse
in sich getilgt hatte, so muß eben die Behauptung, daß er noch
krank wurde, falsch sein ('denn ohne böse Taten gibt es keine
Leiden' - ist offenbar die stillschweigende Annahme des Königs).
Ist letztere Behauptung aber dennoch wahr, so muß jene Behauptung,
daß der Vollendete bei seiner Erlangung der Allweisheit bereits alles
Böse in sich getilgt hatte, eben falsch sein. Denn ohne böse Tat,
o Herr, gibt es keine Schmerzen; alle Schmerzen wurzeln im Wirken; zufolge
des Wirkens (kamma) entstehen die Schmerzen. Dies ist ebenfalls ein
zweischneidiges Problem, das ich dir da stelle, und das du nun zu lösen
hast."
"Nein, o König. Nicht alle Schmerzen wurzeln im (früheren) Wirken
(kamma). Aus acht Gründen nämlich mögen Schmerzen entstehen,
und zufolge dieser haben viele Menschen Schmerzen zu leiden. Und welche sind
diese acht?
Einige Krankheiten, o König, entstehen zufolge der körperlichen
Gase, einige zufolge der Galle, einige zufolge des Schleimes, einige zufolge
der Zusammenwirkung der drei letzteren, einige zufolge des Temperaturwechsels,
einige zufolge ungeregelter Lebensweise, einige zufolge von Verletzungen,
einige als Ergebnis (früheren) Wirkens. Aus diesen acht Gründen,
o König, haben so viele Menschen Schmerzen zu erleiden. Diejenigen Leute,
die da sagen möchten, es sei (nur das frühere) Wirken, das die
Wesen bedrückt, diese verwerfen die anderen sieben Gründe, und
deren Aussage ist falsch."
"Doch auch die anderen sieben Gründe, ehrwürdiger Nâgasena,
sie alle haben ihren Ursprung eben bloß im (früheren) Wirken;
eben durch (früheres) Wirken kommen sie alle zum Entstehen."
"Wenn, o König, alle Krankheiten bloß durch (früheres) Wirken
verursacht wären, so hätten sie ja gar keine unterscheidenden Merkmale.
Die Erregung der körperlichen Gase nämlich mag aus folgenden zehn
Gründen eintreten:
durch Kälte, Hitze, Hunger, Durst, Überessen, Stehen,
Überanstrengung, Laufen, Verletzung oder als Ergebnis (früheren)
Wirkens. Von diesen treten die neun ersten Gründe weder im vergangenen
noch im zukünftigen Dasein auf, sondern bloß in diesem
gegenwärtigen Dasein. Deshalb darf man nicht sagen, daß
sämtliche Schmerzen durch (früheres) Wirken verursacht sind. Die
Erregung der Galle mag eintreten aus drei Gründen: infolge der Kälte
oder der Hitze oder ungeeigneter Speise. Die Erregung des Schleimes mag eintreten
aus diesen drei Gründen infolge der Kälte oder infolge der Hitze
oder infolge des Essens und Trinkens. Wenn die körperlichen Gase, die
Galle und der Schleim erregt werden und zusammenwirken, so ziehen sie jedesmal
das ihnen eigentümliche Schmerzgefühl nach sich. Die übrigen
Schmerzen entstehen durch Temperaturwechsel und ungeregelte Lebensweise.
Und die durch Verletzungen bedingten körperlichen Schmerzen entstehen
entweder durch bloße physische Vorgänge oder aber als Ergebnisse
früheren Wirkens. Also bloß diese letzteren entstehen durch
früher begangene Werke. Somit, o König, sind die durch früheres
Wirken verursachten Schmerzen seltener, bei weitem häufiger aber alle
übrigen. Es gehen eben darin die Toren zu weit, wenn sie behaupten,
daß alles bloß das Ergebnis früheren Wirkens sei. Jenes
frühere Wirken kann man doch, ohne das Wissen eines Erleuchteten zu
besitzen, gar nicht feststellen."
</Zitat>
Die Wiedergeburt, zur Zeit des Buddha vor 2500 Jahren im nordindischen
Kulturkreis eine a priorische Voraussetzung jeden Denkens, wird von Buddha
erklärt über das bedingte Entstehen: beim Tod eines Menschen, d.h.
beim Zerfall des Körpers, geht das Bewußtsein, getrieben von Gier
und Lebensdurst, ein in den Schoß einer werdenden Mutter, wohlgemerkt
nicht in den Embryo, und kreiert dort bis zu seinem Verfall ein Feld, nach
welchem sich das entstehende Bewußtsein des Embryo (unter anderem)
ausrichtet - und weiter geht der Kreislauf des Lebens und Leidens (siehe
H. W. Schumann, Buddhismus - Stifter, Schulen und Systeme, 1991, S.85 ff.).
Einige Belege zur buddhistischen Vorstellung der Wiedergeburt finden sich
etwa bei: «Martin Willson, Rebirth and the Western Buddhist».
Eine kritische Betrachtung solcher Belege finden sich bei: «Susan Blackmore,
Dying to Life» und bei «Dr. Michael Schröter-Kunhardt:
Reinkarnationsglaube und Reinkarnationstherapie - transpersonale Fiktion».
Es gibt wohl kaum einen Zweifel, daß Buddha an die Wiedergeburt geglaubt
hat und auch gewisse tiefe Meditationserfahrungen im Licht des Konzepts der
Wiedergeburt interpretiert hat - dabei hat er allerdings die damals allgemein
akzeptierten ('hinduistischen') Wiedergeburtsvorstellungen einer
'Seelenwanderung' durch seine Lehre vom 'Nicht-Selbst'
(anattâ, siehe weiter unten) ganz wesentlich modifiziert. Vor allem
aber hat Buddha in seinen Reden immer wieder darauf hingewiesen, daß
alle Daseinsvorgänge einer unpersönlichen Gesetzmäßigkeit
aus Ursache und Wirkung unterliegen - und nicht dem Eingreifen irgendeines
Gottes oder höherer Wesen oder gar dem Willen eines sich omnipotent
wähnenden Menschen.
Und doch war der Buddha ein sehr undogmatischer und auch pragmatischer Mensch
und Lehrer. Wenn er in seinen Begegnungen und Gesprächen auf Menschen
traf, die Zweifel an der Wiedergeburt äußerten, so beharrte er
nicht auf dem Glauben an die Wiedergeburt als notwendiger Voraussetzung für
ein ethisch reines und glückliches Leben. So ist Buddhas berühmte
Rede an die Kâlâmer auch nach 2500 Jahren immer noch einer der
schönsten Texte eines 'aufgeklärten Humanismus' in der
Geschichte der menschlichen Religionen.
<Zitat: Anguttara-Nikâya III,66 - Die Rede an die
Kâlâmer>
So habe ich gehört. Einstmals kam der Erhabene auf seiner Wanderung
im Kosalerlande zusammen mit einer großen Schar von Mönchen zu
einer Stadt der Kâlâmer namens Kesaputta.
.....
Und es begaben sich die Kâlâmer aus Kesaputta dorthin, wo der
Erhabene weilte.
.....
Zur Seite sitzend, sprachen nun die Kâlâmer aus Kesaputta zum
Erhabenen also:
«Es kommen da, o Herr, einige Asketen und Brahmanen nach Kesaputta;
die lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, den
Glauben anderer aber beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen
sie. Wieder andere Asketen und Brahmanen kommen nach Kesaputta, und auch
diese lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen,
und den Glauben anderer beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen
sie. Da sind wir denn, o Herr, im Unklaren, sind im Zweifel, wer wohl von
diesen Asketen und Brahmanen Wahres, und wer Falsches lehrt.» -
«Recht habt ihr, Kâlâmer, daß ihr da im Unklaren seid
und Zweifel hegt. In einer Sache, bei der man wirklich im Unklaren sein kann,
ist euch Zweifel aufgestiegen.
Geht, Kâlâmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach
Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität
heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen
Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen,
nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der
Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kâlâmer, selber
erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von
Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen,
führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kâlâmer,
möget ihr sie aufgeben.
.....
Geht, Kâlâmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach
Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität
heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen
Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen,
nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der
Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kâlâmer, selber
erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den
Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen,
führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kâlâmer, möget
ihr sie euch zu eigen machen.
.....
Derart von Begierde und Übelwollen befreit, unverwirrt, wissensklar
und achtsam, durchdringt der edle Jünger mit einem von Güte - von
Mitleid - von Mitfreude - von Gleichmut erfüllten Geiste die eine
Himmelsrichtung, ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte.
So durchdringt er oben, unten, quer inmitten, überall, allerwärts,
die ganze Welt mit einem von Güte, Mitleid, Mitfreude oder Gleichmut
erfüllten Geiste, einem weiten, umfassenden, unermeßlichen, von
Haß und Übelwollen befreiten.
Mit einem derart von Haß und Übelwollen freien, also unbeschwerten,
also geläuterten Geiste ist dem edlen Jünger noch bei Lebzeiten
vierfacher Trost gewiß:
'Gibt es eine andere Welt und gibt es eine Frucht, ein Ergebnis guter
und schlechter Taten, so ist es möglich, daß ich beim Zerfall
des Körpers, nach dem Tode, auf glücklicher Daseinsfährte
erscheine, in himmlischer Welt' -dieses ersten Trostes ist er gewiß.
'Gibt es aber keine andere Welt und keine Frucht, kein Ergebnis guter
oder schlechter Taten, so lebe ich eben hier in dieser Welt ein leidloses,
glückliches Leben, frei von Haß und Übelwollen' - dieses
zweiten Trostes ist er gewiß.
'Wenn nun einem Übeltäter Übles widerfährt, ich
aber gegen niemanden Übles im Sinne habe, wie kann da wohl mir, der
ich nichts Übles tue, Unheil widerfahren?' - dieses dritten Trostes
ist er gewiß.
'Wenn aber einem Übeltäter nichts Übles widerfährt,
so weiß ich mich hier eben beiderseits rein' - dieses vierten
Trostes ist er gewiß.
Mit einem derart von Haß und Übelwollen freien, also unbeschwerten,
also geläuterten Geiste ist dem edlen Jünger noch bei Lebzeiten
dieser vierfache Trost gewiß.» -
</Zitat>
Übertragen auf die heutige Zeit könnte man vielleicht
folgendermaßen argumentieren: unabhängig von der Frage, ob es
eine 'Wiedergeburt' gibt oder nicht, und wenn ja, ob die
Informations-Übermittlung von einem Leben auf ein anderes Leben dem
altindischen Modell einer 1:1 Relation folgt, oder komplizierteren
Gesetzmäßigkeiten, so bleibt doch in jedem Fall gültig, daß
all unser Denken, Reden und Handeln Folgen für uns und die Mitwelt hat,
und daß diese Folgen oftmals weit über unsere jetzige individuelle
Lebenszeit hinausreichen (so beträgt etwa die Halbwertzeit des bei der
Kernspaltung freiwerdenden radioaktiven Plutoniums rund 20000 Jahre). Ein
solches tieferes Verständnis für das Gesetz von Ursache und Wirkung
und für unsere Verbundenheit mit der Mitwelt über unseren Tod hinaus
führt auf natürliche Weise zu einer heilsamen Geisteshaltung und
zu verantwortungsbewußtem Handeln - oder wie der Buddha sagt: 'Diese
Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen,
und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und
Wohl'.
Die Lehre vom 'Nicht-Selbst' oder 'Nicht-Ich' (anattâ)
ist die zentrale Lehre des Buddhismus. Der Mensch, wie alle anderen Wesen
und Dinge, ist das Entstehen, Zusammenkommen und Vergehen einer Reihe von
Daseinsfaktoren. Daher ist alles Dasein nicht statisch und ohne irgendeinen
festen Kern, sondern ein essentiell dynamischer und unpersönlicher
Prozeß. Die buddhistische Aussage: «Alle Dinge sind leer von einem
Selbst» bedeutet zugleich im Umkehrschluß: «Alle Dinge sind
erfüllt von gegenseitiger Abhängigkeit und Wechselwirkung.»
<Zitat: Visuddhi-Magga XVI>
«Das Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da.
Die Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.
Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann.
Den Pfad gibt es, doch keinen Wandrer sieht man da.»
</Zitat>
Das im folgenden auszugsweise zitierte «Sutra über die Unterweisung
für Kranke» wurde vom Ehrw. Thich Nhat Hanh aus Ekottara Agama
51,8 übersetzt, unter Hinzuziehung von Majjhima Nikâya 143 und
Madhyama Agama 26 (siehe: Thich Nhat Hanh, Der Klang des Bodhibaums).
<Zitat: Sutra über die Unterweisung für Kranke>
So habe ich gehört:
Zu jener Zeit weilte der Erhabene im Kloster des Jeta-Haines in
Anâthapindikas Park, in der Nähe von Sâvatthî. Damals
war der Hausherr Anâthapindika ernsthaft erkrankt. Als der Ehrwürdige
Shâriputra davon erfur, suchte er sofort Ânanda auf und bat:
«Bruder Ânanda, bitte komme mit mir, den Laienanhänger
Anâthapindika zu besuchen.» Der Ehrwürdige Ânanda
erwiderte: « Laß uns sogleich gehen.»
Der Ehrwürdige Ânanda zog seine Robe an, nahm seine Schale und
ging zusammen mit dem Ehrwürdigen Shâriputra in die Stadt
Sâvatthî, um die Almosenrunde zu machen. Ânanda hinter
Shâriputra, so gingen sie von Haus zu Haus, bis sie zum Hause des
Laienanhängers Anâthapindika gelangten. Dort traten sie ein, um
ihm ihren Besuch abzustatten. Nachdem sie sich niedergesetzt hatten, fragte
der Ehrwürdige Shâriputra den Laienanhänger Anâthapindika:
«Was macht deine Erkrankung? Wird sie schlimmer oder besser? Lassen
die Schmerzen etwas nach oder werden sie stärker?»
Der Hausherr Anâthapindika erwiderte:
«Ehrwürdige Mönche, es sieht nicht so aus, als wenn meine
Erkrankung besser würde. Die Schmerzen lassen nicht nach, sondern werden
im Gegenteil immer stärker.»
.....
Shâriputra sagte: «Freund Anâthapindika, nun ist es an der
Zeit, die Meditation über die sechs Sinnesgrundlagen durchzuführen:
Diese Augen sind nicht ich. Ich bin nicht gebunden an diese Augen.
Diese Ohren sind nicht ich. Ich bin nicht gebunden an diese Ohren.
Diese Nase ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an diese Nase.
Diese Zunge ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an diese Zunge.
Dieser Körper ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an diesen
Körper.
Dieser Geist ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an diesen Geist.
.....
Das Erdelement ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an das Erdelement.
Das Wasserelement ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an das
Wasserelement.
Das Feuerelement ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an das Feuerelement.
Das Luftelement ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an das Luftelement.
Das Raumelement ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an das Raumelement.
Das Bewußtseinselement ist nicht ich. Ich bin nicht gebunden an das
Bewußseinselement.
.....
Form ist nicht ich. Ich werde nicht begrenzt durch das Skandha der Form.
Empfindungen sind nicht ich. Ich werde nicht begrenzt durch das Skandha der
Empfindungen.
Wahrnehmungen sind nicht ich. Ich werde nicht begrenzt durch das Skandha
der Wahrnehmungen.
Geistesregungen sind nicht ich. Ich werde nicht begrenzt durch das Skandha
der Geistesregungen.
Bewußtsein ist nicht ich. Ich werde nicht begrenzt durch das Skandha
des Bewußtseins.
.....
Freund Anâthapindika, alles, was ist, entsteht aufgrund von Ursachen
und Bedingungen. Alles, was ist, hat die Eigenschaft, nicht geboren zu werden
und nicht zu sterben, nicht zu erscheinen und nicht zu vergehen. Wenn Augen
entstehen, so entstehen sie, aber sie kommen nirgendwoher. Wenn Augen
aufhören zu existieren, so hören sie auf zu existieren, aber sie
gehen nirgendwohin. Augen sind nicht da, bevor sie entstehen, noch sind sie
da, nachdem sie entstanden sind. Alles was ist, gelangt zum Sein aufgrund
einer Verkettung von Ursachen. Wenn die Ursachen und Bedingungen hinreichen,
sind Augen vorhanden. Wenn Ursachen und Bedingungen nicht hinreichen, sind
keine Augen vorhanden. Das gleiche gilt für Ohren, Nase, Zunge,
Körper, Geist; für Form, Geräusch, Geschmack, Berührung
und Gedanken; für das Seh-, Hör-, Riech-, Schmeck-, Körper-
und Geistbewußtsein; für die sechs Elemente, die fünf Skandhas
und die drei Zeiten. In den fünf Skandhas gibt es nichts, das wir
'ich', eine 'Person' oder eine 'Seele' nennen
können.
.....
Freund Anâthapindika, du hast nun darüber meditiert, daß
alles, was entsteht, an Ursachen und Bedingungen gebunden ist und kein eigenes
Selbst besitzt. Dies wird 'die Meditation über die Leerheit'
genannt. Es ist die bedeutendste und die tiefgründigste
Meditation.»
.....
Nachdem er Shâriputras Anleitungen gehört und in entsprechender
Weise meditiert hatte, fühlte sich Anâthapindika ruhig und frei.
Die Ehrwürdigen Shâriputra und Ânanda sagten ihm Lebewohl
und gingen zum Kloster zurück. Anâthapindika verstarb und wurde
im Himmel der Dreiunddreißig Götter wiedergeboren.
</Zitat>
<Zitat: Nürnberger Nachrichten, 10. Juni 2000>
Der Mensch ist ein Ökosystem. In unserem Körper zählt man
100 Billionen von Zellen. Rund neunzig Prozent sind aber nicht menschlichen
Ursprungs, sondern gehören zu jenen Kreaturen, denen die Evolution den
Menschen zugewiesen hat. Als Nahrungsmittel und Schlafplatz, als Hochzeitsmarkt
und Futterstelle, als Raststätte und Kreißsaal. Allein auf der
etwa zwei Quadratmeter großen Haut eines Menschen leben so viele Mikroben
wie Menschen auf unserem Planeten. In unseren Därmen bürgt ein
ausgeglichenes Verhältnis der Mikroorganismen für unser Wohlbefinden.
In unserer Mundhöhle schwimmt die friedfertige Amöbe Entamoeba
gingivalis. In den Poren unseres Gesichts gedeiht das harmlose Spinnentierchen
Demodex folliculorum. Eine Schwäche für das Biotop Mensch haben
auch Flöhe, Fliegen, Mücken, Wanzen, Hefen, Würmer, Urtierchen,
Viren, Läuse, Egel, Zecken, Pilze. Manche der Geschöpfe leben in
Regionen unseres Körpers, die wir selbst noch nicht erspäht haben.
Bakterien und Viren drangen erstmals in unsere Zellen und unser Erbgut -
längst sind sie mit uns verschmolzen.
</Zitat>
Betrachten wir die Lebewesen aus dem Blickwinkel der Evolution, so sehen
wir, wie eben alles Dasein kein statisches Sein um irgendeinen festen Kern
ist, sondern ein essentiell dynamischer und unpersönlicher Prozeß,
gekennzeichnet von einer Vielzahl von Wechselwirkungen und einer gegenseitigen
Bedingtheit von Lebensräumen und Lebewesen.
Betrachten wir den Menschen aus dem Blickwinkel der Physiologie und Biologie,
so sehen wir eine riesige Menge miteinander wechselwirkender Zellen, ausgesetzt
dem Einfluß anderer Lebensformen, wie etwa Bakterien und Viren, ausgesetzt
dem Einfluß der verschiedensten Chemikalien und physikalischen Strahlungen
und einem fortwährenden Prozeß des Entstehens und Vergehens
unterworfen.
Betrachten wir die Zellen, Bakterien und Viren aus dem Blickwinkel der Chemie,
so sehen wir eine riesige Menge miteinander wechselwirkender Moleküle
und Atome und betrachten wir letztlich die Atome aus dem Blickwinkel der
Physik, so sehen wir viele miteinander wechselwirkende quantisierte
Energiefelder, wobei gleichartige Quantenfelder (z.B. Elektronen) sogar
ununterscheidbar sind.
Nirgendwo ist hier ein autonomes Selbst zu sehen, das omnipotente
Fähigkeiten hätte. Und auch der menschliche Geist, inklusive seiner
wundervollsten Fähigkeiten, erscheint heute als ein ganz natürliches
Ergebnis der Evolution des Gehirns - siehe diesbezüglich etwa das
tiefgründige Buch des amerikanischen Neurologen und Zen-Buddhisten James
H. Austin:
«Zen and the Brain - Towards an Understanding of Meditation and
Consciousness».
Wenn wir beginnen gründlicher über uns und dieses Universum nachdenken,
dann gelangen wir recht schnell zu den altbekannten und tiefgründigen
philosophischen und erkenntnistheoretischen Fragen über Ursprung, Umfang
und Gewißheit menschlicher Erkenntnis. So stellt etwa Prof. G. Vollmer
an den Beginn seines hervorragenden und überaus lesenswerten Buches:
«Evolutionäre Erkenntnistheorie» die folgende Liste von
Fragen:
«Was ist Erkenntnis? Wie erkennen wir? Was erkennen wir? Wie weit reicht
Erkenntnis? Warum erkennen wir gerade so, dies und nur dies? Wie sicher ist
unsere Erkenntnis? Worauf beruht ihre Sicherheit?»
Aus den zahlreichen Einsichten der 'Evolutionären
Erkenntnistheorie' seien hier nur einige Ergebnisse aus der Zusammenfassung
von Prof. G. Vollmer zitiert:
<Zitat: G. Vollmer, Evolutionäre Erkenntnistheorie, S.
188/189)>
Organe und Verhalten eines jeden Lebewesens dienen seiner Auseinandersetzung
mit der Umwelt. Insbesondere kann das Gehirn als ein Organ zur Verarbeitung
von Reizen und zur Steuerung physiologischer und psychologischer Vorgänge,
vor allem zur Erkenntnisgewinnung, angesehehen werden. Seine Strukturen
unterliegen dann - soweit sie genetisch bedingt sind - der biologischen
Evolution. Mutation und Selektion erzwingen dabei eine Anpassung der
Erkenntnisstrukturen an die realen Strukturen. Die dabei entstehende partielle
Isomorphie erstreckt sich vor allem auf die grundlegenden und konstanten
Umweltbedingungen, wenn sie zum Überleben wichtig sind. Die Anpassung
braucht allerdings nicht ideal zu sein. Daraus ergeben sich zwanglos die
Leistungen und Beschränkungen unseres Erkenntnisapparates.
.....
Sie [die These von der Evolution der Erkenntnisfähigkeit] dient der
Diskussion der synthetisch-apriorischen Urteile. Der menschliche Geist ist
bei Geburt keine strukturlose tabula rasa. Gewisse Erkenntnisstrukturen sind
angeboren und insofern a priori und erfahrungskonstitutiv; sie sind aber
phylogenetisch erworben und somit a posteriori. Rationalismus und Empirismus
bilden jedenfalls nicht den absoluten Gegensatz, in den sie so oft projiziert
werden. In diesen Fragen geht die evolutionäre Erkenntnistheorie über
Kant hinaus und ermöglicht eine Revision der
Transzendentalphilosophie.
.....
</Zitat>
Sehr schön beschreibt auch Bertrand Russell das befreiende Wesen einer
wissenschafts-philosophischen Sichtweise, die das 'Nicht-Ich',
und allgemeiner noch eine 'Ent-Anthropomorphisierung', zum
Ausgangspunkt unserer tieferen Suche nach Wahrheit und Glück nimmt.
<Zitat: Bertrand Russell, Probleme der Philosophie, S.160 ff.>
Dagegen findet die wahre philosophische Betrachtung ihre Befriedigung in
jeder Erweiterung des Nicht-Ich, in allem, was die betrachteten Gegenstände
und dadurch auch das betrachtende Subjekt erhöht. Alles in der Betrachtung,
was persönlicher Eigenart entspringt, alles, was von unseren Gewohnheiten
von Eigennutz oder unseren Wünschen herrührt, verzerrt den Gegenstand
und beeinträchtigt daher die vom Geiste gesuchte Vereinigung.
.....
Der Geist, der an die Freiheit und Unparteilichkeit der philosophischen
Betrachtung gewöhnt ist, wird etwas von derselben Freiheit und
Unparteilichkeit für die Welt des Handelns und Fühlens bewahren.
Er wird seine Ziele und Wünsche als Teile des Ganzen betrachten, ohne
auf ihnen zu bestehen; denn er sieht sie als winzige Bruchteile in einer
Welt an, in der alles übrige durch menschliches Tun nicht beeinflußt
werden kann. Die Unparteilichkeit, die bei der philosophischen Betrachtung
lauteres Streben nach Wahrheit ist, ist gerade dieselbe Eigenschaft, die
beim Handeln Gerechtigkeit ist und im Fühlen jene universale Liebe für
alle und nicht nur für jene, die wir für nützlich oder
bewundernswert halten.
</Zitat>
Der buddhistische Ansatz zur Überwindung des Leidens stützt sich
auf die Entwicklung von Liebe und Mitgefühl einerseits und Weisheit
andererseits.
Wenn wir Schmerzen und Leid begegnen, sowohl in uns selbst, wie auch bei
anderen Wesen, so neigen wir häufig dazu, unsere Augen, unsere Ohren
und unser Herz zu verschließen. Häufig konstruieren wir zu unserer
Rechtfertigung auch noch die geeigneten Rationalisierungen. Doch dieses
Ignorieren tiefliegender Probleme mag uns vielleicht eine kurze,
vorübergehende Erleichterung verschaffen - aber letztlich kreiert
Verdrängung nur noch größere Probleme und noch mehr Leiden.
Buddhas Empfehlung an seine Schüler und Schülerinnen war, beim
Auftreten solch schwieriger Gefühle, wie Frustration, Aversion und Haß
zunächst einmal uns selbst das Vorhandensein dieser schwierigen
Gefühle einzugestehen und, vielleicht mit Hilfe der Achtsamkeit auf
den Atem, uns selbst wieder zu zentrieren. In einem zweiten Schritt können
wir dann beginnen, in unserem Geist Mitgefühl (karunâ) und liebende
Güte (mettâ) als ein Gegenmittel zur Aversion zu entwickeln -
Mitgefühl und Güte mit uns selbst und Mitgefühl und Güte
mit den anderen Wesen.
Buddha hat das Mitgefühl den großen Riegelheber genannt, es
öffnet unser vielleicht enges und ich-bezogenes Herz für die
Wirklichkeit und Universalität des Leidens. Aus dieser Öffnung
von Herz und Geist entsteht eine natürliche liebende Güte in unserem
Geist, die wir mit regelmäßiger Übung weiter zu vertiefen
vermögen (zitiert nach: Sharon Salzberg, Geborgen im Sein - Die Kraft
der Mettâ-Meditationen):
Mögen alle Lebewesen frei sein von Gefahr.
Mögen alle Lebewesen glücklich sein.
Mögen alle Lebewesen gesund sein.
Mögen alle Lebewesen leicht durchs Leben gehen.
Doch bedarf es außer Mitgefühl (karunâ) und Liebe (mettâ)
auch der Weisheit (pannâ), um wirklich Frieden zu finden - das heißt,
wir brauchen klare Augen und einen klaren Geist, um die Dinge so zu sehen,
wie sie wirklich sind:
vergänglich (anicca),
ohne ein festes Selbst (anattâ),
und leidvoll (dukkha) bei Anhaften.
Wenn der Buddha von Einsicht in die Natur der Wirklichkeit spricht, so meint
er damit jedoch nicht primär eine intellektuelle Einsicht, die ja
häufig unsere Verhaltensmuster nicht im geringsten verändert, sondern
er spricht von jenem klaren Sehen, wie es sich als Resultat der Vertiefung
der Vipassana-Meditation ergibt (siehe z.B.: Fred von Allmen, Die Freiheit
entdecken - Vipassana Meditation für den Westen). Ein solcher Klarblick
mag dann tatsächlich unser Leben und unseren Tod transformieren.
<Zitat: Kornfield, J., Breiter, P. - Ein stiller Waldteich -
die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah, S.76>
Tue alles mit einem Geist, der losläßt. Erwarte kein Lob oder
irgendeine Belohnung. Wenn du ein wenig losläßt, wirst du nur
ein wenig Frieden haben. Wenn du viel losläßt, wirst du viel Frieden
haben. Wenn du vollkommen losläßt, wirst du vollkommenen Frieden
und vollkommene Freiheit kennenlernen.
Deine Kämpfe in der Welt werden zu einem Ende gekommen sein.
</Zitat>
Aus einer Geisteshaltung von Mitgefühl, Liebe und Weisheit heraus sind
wir in einer konkreten Situation in der Lage, zu wissen, welches Tun oder
Lassen jetzt zu einer Verminderung des Leidens für uns und andere und
zu einem Anwachsen von Glück und Frieden führen kann. Oder wie
der bekannte vietnamesische Zen-Mönch, der Ehrw. Thich Nhat Hanh, zu
sagen pflegt: «Buddhismus zu praktizieren ist ein geschickter Weg, sich
am Leben zu erfreuen. Glücklichsein ist erhältlich! Bitte bedient
euch!»
In dem Maße, in dem wir tatsächlich Einsicht gewinnen, wird sich
diese auch in mitfühlendem Handeln in der Welt manifestieren. Die folgenden
drei Bücher voller inspirierender Geschichten und konkreter Anleitungen
können uns vielleicht helfen, unseren eigenen authentischen Weg des
Herzens zu finden und zu gehen:
-
Ram Dass & Paul Gorman, Wie kann ich helfen -
Segen und Prüfung mitmenschlicher Zuwendung.
-
Stephen Levine, Sein lassen - Heilung im Leben und im Sterben.
-
Christine Longaker, Dem Tod begegnen und Hoffnung finden -
die emotionale und spirituelle Begleitung Sterbender.
Zum Schluß sollen noch zwei Stimmen aus der chinesischen Chan-Tradition
(jap. Zen) und ein letztes Wort von Rainer Maria Rilke erklingen.
- Dongshan Liangjie (jap. Tôzan Ryôkai, 807-869) in Beispiel
43 des BiYanLu (mit kleinen Änderungen zitiert nach: W. Gundert, Bi
Yän Lu):
«Ein Mönch fragte Dongshan: 'Wenn Kälte oder Hitze kommt,
wie weicht man ihnen aus?'
Dongshan erwiderte: 'Warum wendest du dich nicht einem Orte zu, an dem
es keine Kälte oder Hitze gibt?'
Der Mönch fragte: 'Was ist das für ein Ort, an dem es keine
Kälte oder Hitze gibt?'
Dongshan antwortete: 'Das ist der Ort, wo, wenn es kalt ist, dich die
Kälte umbringt, und wo, wenn es warm ist, dich die Hitze umbringt.'»
- Yunmen Wenyan (jap. Ummon Bun'en, 864-949) in Beispiel 27 des Bi Yan
Lu (wiederum zitiert nach: W. Gundert, Bi Yän Lu):
«Ein Mönch fragte Yunmen: 'Was für eine Zeit ist das,
wenn die Bäume sich verfärben und die Blätter fallen?'
Yunmen erwiderte: 'Dann legt der goldene Wind sein ganzes Wesen bloß.'»
- Auf dem einsamen Hügel mit der Kirche, in Raron, über dem
heißen Tal, bei verdorrtem Gras, Eidechse und Rosenstrauch, da steht
Rilkes Grabstein, mit diesen Herzens-Worten ... für Dich
Rose,
oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein
unter soviel Lidern
-
Allmen, Fred von: Die Freiheit entdecken -
Vipassana Meditation für den Westen,
Theseus Verlag, Zürich, 1990.
-
Austin, James H.: Zen and the Brain -
Towards an Understanding of Meditation and Consciousness,
MIT Press, Cambridge, USA, 1999.
-
Blackmore, Susan: Dying to Life - Near-Death Experiences,
Prometheus Books, Buffalo, 1993.
-
Gundert, W.: Bi-Yän-Lu,
Ullstein, Frankfurt a.M., 1983.
-
Kornfield, J., Breiter, P.: Ein stiller Waldteich -
die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah,
Theseus Verlag, Berlin, 1996.
-
Levine, Stephen: Sein lassen - Heilung im Leben und im Sterben,
J. Kamphausen Verlag, Bielefeld, 1995.
-
Longaker, Christine: Dem Tod begegnen und Hoffnung finden -
Die emotionale und spirituelle Begleitung Sterbender,
Piper Verlag, München, 1997.
-
Neumann, Karl Eugen: Die Reden des Buddha –
Längere Sammlung (Dîghâ-Nikâya), 4. Auflage,
Verlag Beyerlein - Steinschulte, Stammbach, 1996,
(Erstveröffentlichung Bd. I 1907, Bd. II 1912, Bd. III 1918).
-
Neumann, Karl Eugen: Die Reden des Buddha -
Mittlere Sammlung (Majjhima-Nikâya), 5. Auflage,
Verlag Beyerlein - Steinschulte, Stammbach, 1996,
(Erstveröffentlichung Bd. I 1896, Bd. II 1900-1901, Bd. III 1902).
-
Nhat Hanh, Thich: Der Klang des Bodhibaums,
Theseus-Verlag, Berlin, 1995.
-
Nyanatiloka, Nyanaponika: Der Weg zur Reinheit (Visuddhi-Magga),
Jhana Verlag, Uttenbühl, 1997,
(Manuskript 1941).
-
Nyanatiloka, Nyanaponika: Die Fragen des Königs Milinda
(Milindapanha), Ansata Verlag, Interlaken, 1985.
-
Nyanatiloka, Nyanaponika: Die Lehrreden des Buddha -
aus der Angereihten Sammlung (Anguttara-Nikâya),
DuMont Schauberg Verlag, Köln, 1969,
(Erstveröffentlichung 1922).
-
Ram Dass, Gorman, P.: Wie kann ich helfen -
Segen und Prüfung mitmenschlicher Zuwendung,
Sadhana Verlag, Bundesallee 123, 12161 Berlin, 1988.
-
Russell, Bertrand: Probleme der Philosophie,
Humboldt-Verlag, Wien, 1950,
(Erstveröffentlichung: The Problems of Philosophy, 1912).
-
Salzberg, Sharon: Geborgen im Sein - Die Kraft der
Mettâ-Meditationen,
W. Krüger Verlag, Frankfurt a.M., 1996.
-
Schiekel, M. B.: Dhammapada - die Weisheitslehren des Buddha,
Herder Spektrum Verlag, Freiburg, 1998.
-
Schröter-Kunhardt, Michael: Reinkarnationsglaube und
Reinkarnationstherapie - transpersonale Fiktion,
Transpersonale Psychologie und Psychotherapie, 1996,
Heft 1, S. 67 ff,
Via Nova Verlag, Petersberg.
-
Schumann, H. W.: Buddhismus - Stifter, Schulen und Systeme,
Walter-Verlag, Olten, 1991.
-
Vollmer, G.: Evolutionäre Erkenntnistheorie,
S. Hirzel Verlag, Suttgart, 1998,
(Erstveröffentlichung 1975).
- Wilber, Ken: Mut und Gnade,
Goldmann Verlag, München, 1996.
-
Willson, Martin: Rebirth and the Western Buddhist,
Wisdom Publications, London, 1987.
|