Manfred Eichhorn,
Jemand klopft an mei Herz -

Schwäbische Haikus.
Mit Fotos von Niels Schubert.
 


50 Seiten, EUR 9.90, ISBN-10: 3-87407-722-5,
Silberburg Verlag, Tübingen, 2006.


Rezension:  Munish B. Schiekel, InterSein 29/2006, S.30.

©opyright 2006, InterSein und M.B. Schiekel.
Veröffentlichung hier mit freundlicher Genehmigung von InterSein.

"Sieh unter deine Füße". Mit dieser Aufforderung, die in manchem japanischen Zen-Tempel zu lesen ist, beginnt Günter Wohlfart sein wunderbares und heute schon klassisch zu nennendes Buch: Zen und Haiku (1997, Reclam Nr. 9647).
Diese Ermahnung und Ermutigung hat sich nun Manfred Eichhorn, ein Buchhändler, Schriftsteller und Lyriker aus dem schwäbischen Ulm zu Herzen genommen und legt hier sein erstes Büchlein mit schwäbischen Haikus (Kurzgedichten) vor. Überwiegend hat Eichhorn die klassische, japanische 5-7-5 Silben-Form für seine Dreizeiler gewählt. Die schwäbische Mundart unterstützt hierbei sehr schön die Form und bewirkt gleichzeitig einen direkten, ungekünstelten Ausdruck von Empfindungen und Wahrnehmungen. Hier zwei Beispiele:

Vor lauter Schaffa
Drei Dag lang han i net gmerkt
dass mei Kirschbaum bliath
Saukalt auf'm Gang
Bloß d'Klobrill isch nach dir
no a bissle warm

Damit das Büchlein womöglich auch eine Verbreitung jenseits des winzigen Biotops schwäbischer Haiku-Fans finden kann, hat der Herausgeber die Gedichte mit sehr schönen Naturfotografien von Niels Schubert auf eine harmonische Weise verbunden.

"Haiku ist eine Art von Satori" sagt R.H. Blyth. Mögen wir alle uns von diesen und anderen Haikus inspirieren lassen und vielleicht sogar selber meditierend und schreibend uns um dieses Satori bemühen.

 

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