Thorsten Schirmer,
 
Die Tuschespur der Katze -
 
Eine Korrespondenz mit
Jan-Michael Ehrhardt
zur Unterweisung
auf dem Weg des Malens.


247 Seiten, 48.- EUR,  ISBN: 978-3-86421-108-9,
Verlag für Ethnologie, Hannover, 2020.


Rezension:  Munish B. Schiekel.

©opyright M.B. Schiekel, Ulm 2021.

Dies ist ein Buch der Dialoge und Bilder über die Malerei auf dem meditativen Weg des chinesischen Chán-Buddhismus und des japanischen Zen. Die beiden Protagonisten dieses Buches sind als langjährige Chán-/Zen-Praktizierende und Künstler aktiv und begegneten sich auf Grund einer Ausstellung von Chán-Landschaftsbildern von Thorsten Schirmer in Nürnberg-Erlangen im Jahr 2019.

T. Schirmer widmet sich als Künstler seit Jahrzehnten der Malerei traditioneller asiatischer Landschaftsthemen im Chán-Stil der Verschütteten Tusche, in welcher nur mit chinesischer Tusche und den Fingern gemalt wird. Gleichzeitig arbeitet er auch auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Erforschung bedeutender alter chinesischer und japanischer Kunsttraditionen und Meister. Seit 1991 hat er viele Kunstaustauschprojekte zwischen Deutschland und China organisiert. Er ist Gründungsmitglied des Konfuzius-Instituts Hannover. Die künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeiten von T. Schirmer fanden auch in China große Anerkennung und führten im Jahr 2013 zur Berufung als Professor für Malerei an der West Anhui Universität in China.

Jan-Michael Ehrhardt hat ein Studium der Kunsttherapie absolviert, längere Zeit in diesem Beruf gearbeitet und daneben intensiv die Chán-Meditation praktiziert. Er wurde von Thich Nhat Hanh als Dharmalehrer autorisiert und lebt und arbeitet zur Zeit in der Friedenshof Kommunität Neustadt am Rübenberge. J.M. Ehrhardt war von den Bildern von T. Schirmer so berührt, daß er diesen bat ihn als Schüler anzunehmen.

Das Buch gibt viele der Dialoge zwischen Lehrer und Schüler wieder, illustriert von zahlreichen Bildern von J.M. Ehrhardt, die seinen Fortschritt im Verstehen und dem Umgang mit den Vier Schätzen (Tusche, Reibstein, Pinsel, Reispapier) während seines 1. Lehrjahres sehr eindrücklich dokumentieren. Als Sujet zur Vertiefung wählte er die Darstellung der Katze, was dem Buch seinen Titel gab:
Die Tuschespur der Katze.

T. Schirmer führte zur Inspiration und zur Verdeutlichung seiner Anleitungen immer wieder bedeutende Bilder alter Meister ein. Während sich bei uns im Westen die Kalligraphie und Tuschemalerei aus Japan schon seit einiger Zeit einer gewissen Popularität erfreuen, befindet sich unser Verstehen der Kunst aus China in den vergangenen 2000 Jahren noch ganz am Anfang. Umso dankbarer dürfen wir daher T. Schirmer sein, daß er uns an seinem großen Wissen über die chinesische vom Chán inspirierte Kunst teilhaben läßt - und uns doch keine trockene Kunstgeschichte präsentiert, sondern uns schult im Sehen des lebendigen Spiels von Form und Leere.

Siehe auch:

 

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