David Chadwick,
Eine Ecke dieser Welt erhellen -

Erleuchtende Augenblicke mit dem großen Zen-Meister
Shunryu Suzuki.


160 Seiten, EUR 14.90, ISBN: 3-502-61097-5,
O.W. Barth Verlag, München, 2004.


Rezension (leider gekürzt):  Munish B. Schiekel, InterSein 32/2008, S.29.

©opyright 2005, InterSein und M.B. Schiekel.
Veröffentlichung hier mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift InterSein.

Immer wieder stellt sich für uns als Lernende und Lehrende auf dem buddhistischen Pfad die Frage: Was vermag denn wirklich die vielen Schichten unserer Konzepte und Gewohnheitsenergien zu durchdringen und unser Herz und unseren Geist, und sei es nur für einen Augenblick, zu öffnen? Unter den vielen wertvollen Methoden, die uns die buddhistische Tradion hierzu anbietet, hat die Begegnung mit 'erwachten' Menschen immer eine ganz besondere Rolle gespielt. Ob es sich nun um den 'spirituellen Freund' oder die 'spirituelle Freundin' im Theravada, den 'Meister' im Chan/Zen oder den/die 'Guru' im Vajrayana handelt, häufig besteht hier für uns die Möglichkeit einer Begegnung von Herz zu Herz, die uns das Tor zum eigentlichen Pfad der Praxis überhaupt erst eröffnet.

Viele Menschen im Westen sind in den letzten Jahrzehnten von dem außergewöhnlichen Buch Zen-Geist, Anfänger-Geist des bereits 1971 verstorbenen japanischen Zen-Meisters Shunryu Suzuki berührt worden und den Jüngeren unter uns sei dieses Buch erneut empfohlen. Jetzt hat David Chadwick, einer der alten Schüler von Suzuki Roshi, ein kleines Büchlein mit Geschichten über Suzuki und Schüler-Lehrer-Dialogen vorgelegt. Beim Lesen fühlte ich mich sehr glücklich und inspiriert und immer wieder auch an die Berichte über die alten chinesischen Chan-Meister erinnert, wie sie uns etwa in den Aufzeichnungen über den 'Laien Pang' oder 'Meister Zhaozhou' begegnen. Vielleicht kann ich meiner Freude über das Erscheinen dieses Büchleins am besten mit einem kleinen Zitat Ausdruck verleihen (S. 107):

Eines Abends stand ich mit Suzuki Roshi in Tassajara vor seiner Hütte. Im schräg einfallenden Licht des Mondes erschienen mir sein Garten und die einzelnen Steine schöner als je zuvor, magisch. "Wie wunderschön Sie diesen Garten angelegt haben!", sagte ich. "Oh, wenn du ihn so sehr magst, nimm ihn doch mit. Du kannst ihn haben", sagte er. "Ich glaube nicht, dass ich ihn bewegen könnte", antwortete ich, "und außerdem würde ich ihn sicher nicht wieder genau so zusammenkriegen." "Sicher, nimm ihn", sagte er, "und stell ihn auf das Dach der Hütte da drüben."
 

Weitere Quellen zum Thema:
  • Shunryu Suzuki, Zen-Geist, Anfänger-Geist,
    Theseus Verlag, Berlin, (10. Aufl.) 2001.
     
  • Mitsu Suzuki, Dämmerung im Tempelgarten,
    Kristkeitz Verlag, Heidelberg, 1997.
     
  • David Chadwick, Shunryu Suzuki oder die Kunst, ein Zen-Meister zu werden,
    O.W. Barth Verlag, München, 2000.
     
  • David Chadwick, Crooked Cucumber, the Life and Zen teching of Shunryu Suzuki,
    http://www.cuke.com .
     

 

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