Matthieu Ricard & Trinh Xuan Thuan,

Quantum und Lotus,

Vom Urknall zur Erleuchtung.


Aus dem Französischen von Elisabeth Liebl.
Gebundene Ausgabe, 446 Seiten, 25.- EUR,
München, Wilhelm Goldmann Verlag, 2001,
ISBN: 3-442-33639-2.


Rezension:  Munish B. Schiekel, Lotusblätter 4/2002, S.49.

©opyright 2002, Lotusblätter und M.B. Schiekel.
Veröffentlichung hier mit freundlicher Genehmigung der Lotusblätter.

Wirklicher Dialog ist eine Öffnung unseres Herzens und Geistes und ist wohl einer der wichtigsten Beiträge zur Verminderung des Leidens und zur Förderung von Verständnis und Glück in dieser so unfriedlichen Welt. Wer, wie der Autor dieser Zeilen, seit vielen Jahren Buddhismus und Naturwissenschaften studiert und praktiziert, der freut sich besonders über jeden ernsthaften Versuch eines naturwissenschaftlich-buddhistischen Dialoges - stellen doch die zahlreichen New-Age-Physik-Traktate, oder manche orthodoxen tibetischen Logik-Diskussionen die Geduld eines Physikers üblicherweise auf eine harte Probe.

Die beiden Autoren dieses Buches jedoch wissen, wovon sie reden, und das macht die Lektüre dieses Buches so wohltuend und interessant: der Ehrw. Matthieu Ricard hat einige Jahre am Institut Pasteur in Paris über Zellgenetik geforscht, bevor er buddhistischer Mönch in der tibetischen Nyingma-Schule wurde und sich intensiv mit buddhistischer Philosophie und Meditation befasste; Prof. Trinh Xuan Thuan wurde als Buddhist in Vietnam geboren und erzogen und lehrt und forscht jetzt als Astrophysiker an der University of Virginia, USA.

In 19 Kapiteln diskutieren die Autoren über viele der tiefgründigen Fragen der gegenwärtigen naturwissenschaftlichen Forschung und ihre Bezüge zu buddhistischer Philosophie: Quanten, Raum, Zeit, Energie, Materie, Kausalität, Kosmologie, Chaostheorie, Evolution, Genetik, Neurologie, Bewusstsein, Naturgesetze, Logik, Mathematik, Erkenntnistheorie, Ethik und gesellschaftliches Handeln.

Die von den Autoren hier vertretenen Sichtweisen spiegeln natürlicherweise auch ihre jeweiligen persönlichen, philosophischen Präferenzen wider - so argumentiert etwa der Ehrw. Matthieu aus der Sicht einer Mâdhyamaka-Yogâchâra-Synthese. In den umfangreichen Anmerkungen werden aber neben zusätzlichen Informationen auch Hinweise auf alternative Sichtweisen gegeben.

Der Romanistin und Buddhistin Elisabeth Liebl gebührt für die Qualität der Übersetzung dieses anspruchsvollen Werkes aus dem Französischen herzlicher Dank.
 

 

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